13. September 2016

Hamburg: Zwischenstand zum Umbau der Straßburger Straße

Hamburg: Current status of renewal of Straßburger Straße
Aktualisiert um 15:24 Uhr

 Straßeburger Straße / Nordschleswiger Straße, Baustelle - © Stefan Warda


Im Februar hatte der Umbau der Straßburger Straße begonnen. Dort werden derzeit die noch vorhandenen Fakeradwege beseitigt. Als Ersatz soll es demnächst Radfahrstreifen geben. Die Bauarbeiten sollen im Dezember abgeschlossen sein.

Vom Umbau betroffen sind die Teile der Straßburger Straße zwischen Straßburger Platz und Nordschleswiger Straße und der Teil westlich davon. In diesen beiden Abschnitten gibt es oder gab es bislang unterschiedliche Radverkehrsführungen.


Straßburger Straße 23, vor Umbau mit Fakeradweg und Benutzungszwang - © Stefan Warda

Straßburger Straße 23, vor Umbau mit Fakeradweg und Benutzungszwang - © Stefan Warda

Straßburger Straße 23, nach Umbau ohne Fakeradweg. Radfahrer werden zukünftig auf einen Radfahrstreifen ausweichen müssen - © Stefan Warda


Zwischen Straßburger Platz und Nordschleswiger Straße hat es einen mehr oder weniger benutzungspflichtigen, aber stellenweise unbenutzbaren Fakeradweg auf der Südseite der Straße mit vielen Konflikten wegen Fußgängerverkehr. Der 0,75 Meter breite Fakeradweg auf der Nordseite ist mittlerweile schon entfernt worden, obwohl dafür noch eine Benutzungspflicht gilt. Trotz Benutzungspflicht für den entfernten Radweg sollen Radfahrer derzeit jedoch auf der Fahrbahn fahren, die für den MIV noch gesperrt ist. Der Gehweg auf der Nordseite hat nun nach Aufgabe des Fakeradwegs eine Breite von 2,25 Metern, eine halbwegs angemessene Breite für ein dicht besiedeltes Wohngebiet. Für den Radverkehr soll es auf der Fahrbahn zukünftig einen Radfahrstreifen geben. Wegen des Erhalts der Bäume war es nicht möglich, die Fahrbahn zu verbreitern. Es wird demnächst also nur noch eine MIV-Spur neben dem zukünftigen Radfahrstreifen. Auf der Südseite wurde innerhalb der letzten vier Jahren der vormals 0,8 Meter breite Asphaltradweg auf eine Breite von einem Meter in roter Betonsteinbauweise verbreitert, zum Nachteil des ohnehin nicht breiten Gehwegs. Durch die zahlreichen Sondernutzungen der anliegenden Geschäfte und Gastronomiebetriebe ist die Nettogehwegbreite zwischen Radweg und Sondernutzungen allerdings sehr schmal geworden, sodass Fußgänger in der Regel regelwidrig den benutzungspflichtigen "Radweg" benutzen. Dieser immer noch benutzungspflichtige Fakeradweg
soll demnächst entfallen. Als Ersatz soll es einen Radfahrstreifen geben. Zu befürchten ist, dass der zukünftige Radfahrstreifen im Bereich der Geschäfte ständig durch Stehzeuge blockiert sein wird, wenn nicht regelmäßig abgeschleppt werden würde.


Straßburger Straße / Elsäßer Straße mit fragwürdiger "Radwegbenutzungspflicht" - © Stefan Warda

Straßburger Straße an der Landenzeile mit zahlreichen Sondernutzungen - © Stefan Warda

Straßburger Straße 34 - © Stefan Warda

Straßburger Straße 34 im Jahr 2012, als der "Radweg noch 0,8 Meter breit war - © Stefan Warda

Straßburger / Norschleswiger Straße: Im Kreuzungsbereich ist der benutzungspflichtige "Radweg" seit vielen Jahren schon meistens unbenutzbar - © Stefan Warda

Zwischen Straßburger Platz und Krausestraße gibt und gab es seit rund zwanzig Jahren 1,6 Meter breite Radwege auf beiden Straßenseiten, die zur Fahrbahn mit Fahrradbügeln abgegrenzt waren bzw. sind. Am linken Rand dieser Radwege sind zahlreiche Fahrräder, Fahrradanhänger oder auch Mopeds und Motorräder abgestellt, sodass auch diese - soweit noch vorhandenen - immer noch benutzungspflichtigen Radwege nur eingeschränkt benutzbar waren bzw. sind. Im Baustellenbereich ist derzeit erkennbar, dass im Bereich der vormaligen Radwege neue Stehzeugeplätze entstehen sollen. Für den Radverkehr wird es Radfahrstreifen geben. Der MIV wird zukünftig nur noch eine Fahrspur je Fahrtrichtung behalten.


Straßburger Straße / Bredstedter Straße: 1997 wurden im westlichen Teil der Straßburger Straße 1,6 Meter breite Radwege angelegt - © Stefan Warda

Straßburger Straße / Forbacher Straße: Die 1997 angelegten Radwege werden 2016 zurückgebaut - © Stefan Warda

Straßburger / Straße / Forbacher Straße: Anstelle der früheren Radwege entsteht Platz für Stehzeuge - © Stefan Warda

Straßburger Straße 17: Radfahrer sollen zukünftig auf Radfahrstreifen fahren - © Stefan Warda

Straßburger Straße: Die als benutzungspflichtige "Radwege" ausgewiesen 1,6 Meter breiten Flächen dienten bislang als Multifunktionsflächen: Zum Radfahren - soweit möglich, und zum Parken verschiedenster Zweirader . . . - © Stefan Warda

Straßburger Straße: Multifunktiosstreifen - in Hamburg "Radweg" genannt - © Stefan Warda


Auf dem breiten Mittelstreifen, der früher dem Straßenbahnverkehr diente, wurde nach Einstellung des Straßenbahnverkehr Platz für Stehzeuge geschaffen - ganz im Sinne der autogerechten Stadt. Die jetzt durchgeführte Lösung, die Fakeradwege durch Radfahrstreifen zu ersetzen, wird weder die Freunde des Kopenhagener Modells noch die Freunde sog. "Protected Bike Lanes" erfreuen. Dafür hätte wesentlich rigoroser in den Baumbestand eingegriffen werden müssen und der Stehzeugeraum weiter reduziert werden müssen. Dafür scheint es in der bald "Fahrradstadt" sein wollenden Hansestadt noch nicht reif zu sein.


Straßburger Straße, Mittelstreifen: Bislang sind noch Reste der Straßenbahnschienen der früheren Linie 8 zur Trabrennbahn vorhanden, die der autogerechten Stadt zum Opfer fiel - © Stefan Warda



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